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Prof. Dr. Ludwig Nastansky
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Neue Themenstellungen im Projektbereich "Verteiltes Workflow Management"

Projektbereich "Verteiltes Workflow Management - Wide Area GroupFlow System"

Augenblicklich am Markt verfügbare Systeme zur effizienten Abwicklung von Büro-vor-gängen (Workflow Management Systeme - WFMS) erlauben hauptsächlich die Bewältigung von Prozessen innerhalb einer Organisation an einem Standort. Um aber die Informationsflüsse entlang der Wertschöpfungskette über verschiedene Organisationen hinweg elektronisch integrieren zu können, und somit Ineffizienzen durch Struktur- und Medienbrüche auszuräumen, werden Konzeptionen und Lösungen für die Zusammenarbeit verteilter Workflow Management Systeme benötigt.

Daher beschäftigt sich der Projektbereich "Verteiltes Workflow Management" mit der Erarbeitung von Konzeptionen für elektronische Vorgangsbearbeitung zwischen räumlich und rechtlich getrennten Organisationen. Zur Verdeutlichung dieser Konzeptionen wird das Wide Area GroupFlow System (WAGS) für Groupware-basiertes Workflow Management zwischen verteilten Organisationen und heterogenen WFMS entwickelt.

Erfahrungen in der Praxis zeigen, daß viele Unternehmen eine leistungsfähige Interaktion zwischen ihrem WFMS und denen ihrer engeren Partner am Markt wünschen, keinesfalls jedoch eine Integration. Die Vertraulichkeit der internen Workflow-Informationen soll gewahrt bleiben. Die Architektur von WAGS sieht daher vor, Partner-Unternehmen gezielt nur bestimmte Prozeßschritte in einer gemeinsamen Datenbank (External Directory) veröffentlichen zu können. Diese können von den Partnern abonniert und in die Planung ihrer Work-flows integriert werden. Desweiteren werden im External Directory elektronische Adressen und erwünschte Austauschformate (z.B. HTML) sowie die Struktur der auszutauschenden Informationen vereinbart. Zur Laufzeit werden aus dem internen Workflow gezielt Informationen gefiltert und ausgeschleust (Content Management) und an eine Gateway-Anwendung gesandt. Diese nimmt die Konvertierung der Informationen in das gewünschte Zielformat vor, leitet die Informationscontainer (Message Objekte) weiter und überwacht die externe Workflow-Verbindung. Grafische Werkzeuge erlauben die intuitive Entwicklung (WAGS Modeler) und Überwachung (WAGS Analyzer) internen und externen Workflow Managements mit WAGS. Die Laufzeit-Umgebung (WAGS Engine) basiert auf Lotus Notes und steht daher für alle gängigen Betriebssystem-Plattformen und insbesondere auch für den mobilen Einsatz zur Verfügung. Mit Hilfe des External Directory und der Gateway-Anwen-dung können viele gängige Workflow Management Systeme und Austauschformate unterstützt werden.

Nähere Informationen zum Projektbereich “Verteiltes Workflow Management” und dem Wide Area GroupFlow System finden sich im WWW (siehe Adresse unten). Im Sektretariat ist auch ein “Infopaket” erhältlich mit den Themen und einigen Veröffentlichungen. Bitte Sprechzeiten beachten.

Riempp, G., Nastansky, L. (1996a): Workflow Management zwischen verteilten Groupware-basierten Büros (Wide Area OfficeFlow).

Riempp, G., Nastansky, L. (1996b): From islands to flexible business process networks - enabling the interaction of distributed workflow management systems.

Die im weiteren vorgestellten Diplomarbeitsthemen stellen Vorschläge dar, die meistenteils auch in Gruppen bearbeitet werden können. Nach Absprache mit dem Betreuer können eigene Themen verwirklicht werden.

Betreuer: Gerold Riempp, Raum E5.124, Sprechstunde: Dienstag, 9:15 - 11:00 Uhr oder nach Vereinbarung. Tel. 05251-603889, E-Mail: griempp@notes.uni-paderborn.de,

WWW: http://fb5www.uni-paderborn.de/winfo2/GeroldRiempp



Offene Themenstellungen
(für Seminar-, Studien- und Diplomarbeiten)


Praxisorientierte Themen:

1. Praktische Fälle verteilter Vorgangsbearbeitung - Modellierung typischer oder aus der Praxis gewählte Szenarien mit Hilfe des Wide Area GroupFlow Systems

Im Rahmen der Entwicklung des Wide Area GroupFlow System (WAGS) ist es von großem Interesse, praktisch orientierte Szenarien verteilter Vorgangsbearbeitung zu untersuchen und zu modellieren. Somit können Erfahrungen mit der Umsetzung der Konzepte von WAGS gesammelt werden. Dabei sollen einerseits Hinweise auf Stärken und Schwächen von WAGS gewonnen werden, andererseits sollen Referenzvorgänge entstehen, die die Leistungsfähigkeit von WAGS in verschiedenen praktischen Umfelder illustrieren können. Dabei besteht die Möglichkeit, in Kooperation mit Unternehmen praxisorientierte Arbeiten anzufertigen.

Fokus: Feldstudien, Verstehen der WAGS-Konzeption und der Bedienung von WAGS, Lotus Notes Kenntnisse

2. Untersuchung kommerzieller Workflow Management Systeme bezüglich Fähigkeiten für verteiltes Workflow Management

Am Markt sind eine Reihe kommerzieller Workflow Management Systeme verfügbar. Aufbauend auf Vorarbeiten sollen bekannte Systeme in den jeweils neuesten Versionen sowie neu am Markt hinzugekommene Workflow Management Systeme bezüglich ihrer Fähigkeiten zur Realisierung von Workflow Management zwischen verteilten Organisationen untersucht werden.

Fokus: Verstehen der WAGS-Konzeption, Feldstudie, Kommunikation mit Herstellern, Lotus Notes Kenntnisse

Konzeptionell-entwicklungsorientierte Themen:

3. Realisierung von Wide Area Workflow Management mit Hilfe des World Wide Web (WWW)

Die bestehenden Ansätze für Workflow Management zwischen verteilten Organisationen sollen auf ihre Übertragbarkeit auf die Strukturen des WWW hin überprüft werden. Im Anschluß sollen eine Konzeption und ein Prototyp zur Realisierung von Workflow Management mittels WWW erstellt werden. Die Techniken des Lotus Domino Servers sollen dabei integriert werden.

Fokus: Aufnehmen bestehenden Wissens, Konzeption, Lösungsfindung, Anwendungsentwicklung (Lotus Notes, WWW)

4. Integration von Java und anderer WWW-Entwicklung in die Wide Area GroupFlow Umgebung

Das Internet/World Wide Web hat sich zur maßgeblichen Plattform für den weltweiten Informationsaustausch entwickelt. Es eignet sich insbesondere auch sehr gut zur Verwirklichung von verteiltem Workflow Management. Interessante Entwicklungen im Internet/WWW wie Java, Cascading Style Sheets, Dynamic HTML, XML und weitere sollen zunächst auf ihre Verwendbarkeit im Rahmen des Wide Area GroupFlow Systems geprüft werden. In einem zweiten Schritt soll dann eine prototypische Integration ausgewählter Technologien erfolgen.

Fokus: Aufnehmen bestehenden Wissens, Konzeption, Lösungsfindung, Anwendungsentwicklung (Java u.a.)

5. Weiterentwicklung des WideArea GroupFlow Modelers

Zur Gestaltung von Workflows zwischen verschiedenen, verteilten Organisationen wird ein graphisches Werkzeug benötigt, mit dem die Abläufe auch von technisch nicht versierten Personen (Organisatoren etc.) in übersichtlicher Form entwickelt werden können. Dazu gibt es verschiedene Vorarbeiten. In Kooperation und/oder im Anschluß an vorangegangene Diplomarbeiten soll das graphische Modellierungswerkzeug zum Entwurf von verteilten Workflows konzeptionell und praktisch weiterentwickelt werden.

Fokus: Aufnehmen bestehenden Wissens, Konzeption, Lösungsfindung, Programmierung (Visual C++ oder Java)

6. Gestaltung von Workflow-Verbindungsdokumenten (Message Objekte) für Workflow Management zwischen verteilten Organisationen

Um Informationen zwischen verteilten Organisationen strukturiert übergeben zu können, werden spezielle Dokumente als Informationscontainer benötigt. Diese werden auch als Message Objekte bezeichnet. Ziel der Aufgabenstellung ist es, aufbauend auf Vorarbeiten konkrete Lösungen für die Gestaltung, Versendung und den Empfang von Message Objekten zu konzeptionieren und prototypisch umzusetzen

Fokus: Aufnehmen bestehenden Wissens, Konzeption, Lösungsfindung, Anwendungsentwicklung (Lotus Notes)

7. Umsetzung von Verbindungsdokumenten in ein neutrales Austauschformat (z.B. HTML, SGML, EDIFACT, ODMA, Postscript, MAPI-Mail, VIM-Mail, WFMC-Mime-Binding)

Zur Kommunikation zwischen verteilten Workflow-Umgebungen werden Verbindungsdokumente (Message Objekte) eingesetzt. Um auch heterogene Systeme verknüpfen zu können, soll eine Umsetzung von Lotus Notes Dokumenten in ein neutrales, weitverbreitetes Format ermöglicht werden. Dabei kommen HTML, SGML, HiTime oder andere in Frage. Zunächst sollen in Frage kommende Austauschformate untersucht und bewertet werden. Anschließend soll eine entsprechende Umsetzung prototypisch realisiert werden.

Fokus: Aufnehmen bestehenden Wissens, Konzeption, Lösungsfindung, Programmierung (Lotus Script und @Funktionen)

8. Weiterentwicklung einer Anwendung zur Verarbeitung und Weiterleitung von Workflow-Verbindungsdokumenten (WAGS Gateway)

Für die Verbindung von unternehmensinternen Vorgängen (Workflows) zwischen verschiedenen Organisationen wurde im Rahmen des Wide Area Workflow Projektes eine Schnittstellen-Datenbank zur Verarbeitung und Weiterleitung von Workflow-Verbindungsdokumenten unter Lotus Notes Version 3 geschaffen. Diese Lösung soll inhaltlich erweitert und auf Lotus Notes Version 4 übertragen werden.

Fokus: Aufnehmen bestehenden Wissens, Konzeption, Lösungsfindung, Anwendungsentwicklung (Lotus Script)

9. Gemeinsame Adreß- und Verzeichnisstrukturen (External Directories) zur Unterstützung verteilten Workflow Managements - Gestaltung und Synchronisationsmechanismen

Um verteiltes Workflow Management zu ermöglichen, müssen die Partner gewisse Bestandteile ihrer Struktur in sogenannten External Directories veröffentlichen. Zunächst sind basierend auf Vorarbeiten Konzepte und Lösungen zur Gestaltung dieser Verzeichnisstrukturen zu entwickeln. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Aktualisierung und Synchronisation der verschiedenen External Directories bei den Partnern eines Wide Area Workflow Management Systems. Dazu sollen neben selektiver Replikation auch Möglichkeiten zur Synchronisation unterschiedlicher Datenbanken erarbeitet werden. Zunächst sollen dazu alle verfügbaren Lösungen untersucht werden. Anschließend sind diese zu bewerten und eine Lösung im Rahmen des Wide Area Workflow Projektes zu verwirklichen.

Fokus: Aufnehmen bestehenden Wissens, Konzeption, Lösungsfindung, Programmierung (Lotus Script und @Funktionen)

10. WideOffice - Office Information Management in verteilten Systemen

Die bestehende Lotus Notes Lösung "GroupOffice", die der Abwicklung einer Vielfalt von Bürovorgängen dient, soll um die Fähigkeit der Verwaltung und Bearbeitung von Dokumenten im verteilten Umfeld zwischen räumlich und/oder organisatorisch getrennten Personen erweitert werden. Dabei können konzeptionelle Vorarbeiten aufgegriffen und erweitert werden. Die Realisierung findet dann in Lotus Notes 4 statt.

Fokus: Aufnehmen bestehenden Wissens, Konzeption, Lösungsfindung, Programmierung (Lotus Script und @Funktionen)

11. Anbindung der Notes-basierten Wide Area GroupFlow Umgebung an MS Exchange Strukturen

Die bestehende WAGS Umgebung soll mit Hilfe eines kommerziell verfügbaren Gateways an MS Exchange angebunden werden. Es können Konzepte und Lösungen, auch für eine Gateway-Anwendung für Wide Area Workflow in MS Exchange erarbeitet werden.

Fokus: Aufnehmen bestehenden Wissens, Konzeption, Lösungsfindung, Programmierung (Lotus Script ,@Funktionen, ggf. Visual Basic für MS Exchange)

Konzeptionell-theoretische Themen:

12. Integration von Wide Area Workflow Management in Corporate Information Management Systeme, z.B. SAP R/3

Für die neue Sichtweise und Technologie des Wide Area Workflow Management sollen in einer konzeptionellen Arbeit Ansätze zur Integration in die bereits bestehende Landschaft der Informations- und Kommunikationssysteme (Corporate Information Management Systeme, z.B. SAP/R3) in Organisation erarbeitet werden. Zusätzlich können konkrete Szenarien an ausgewählten Teilaspekten darzustellen und ggf. mit praktischen Beispielen unterlegt werden.

Fokus: Literaturarbeit, Untersuchung praktischer Szenarien, Herausarbeiten wichtiger Grundzüge, Erarbeiten von Konzeption , Modellbildung

13. Theoretische Ansätze zur Beschreibung von lokaler und weitverteilter Vorgangsbearbeitung

Aufbauend auf Vorarbeiten (Diplomarbeiten, wiss. Studien und Veröffentlichungen) sollen bestehende Konzepte und Modelle (z.B. Petri-Netze, Sprechakt-Theorie) für lokales Workflow Management aufbereitet werden. Darüberhinaus sollen weiterhin Konzepte für weitverteiltes Workflow Management gefunden auf ihre Anwendbarkeit im Kontext der WideAreaGroupFlow-Konzeption und -Entwicklung hin überprüft werden.

Fokus: Literaturarbeit, Untersuchung praktischer Szenarien, Herausarbeiten wichtiger Grundzüge, Erarbeiten einer Konzeption , Modellbildung

14. Neuordnung von Geschäftsprozessen - Konzepte zur Integration der Ansätze des Business Process Reengineering und des Wide Area Workflow Managements

Aufbauend auf umfangreichen Vorarbeiten im Bereich der Büro-Vorgangssteuerung (Workflow Management) im lokalen Umfeld sowie deren Erweiterung auf den Bereich der verteilten, überregionalen Vorgangsverbindung (Wide Area Workflow Management) einerseits sowie den Konzepten der Neugestaltung von Geschäftsprozessen (Business process reengineering, lean managment) sollen Konzepte und Lösung zur Intergration dieser Wissensgebiete erarbeitet werden. Dabei können neben konzeptionellen, theoretischen Überlegungen auch praktische Szenarien und Lösungen diskutiert und ggf. prototypisch verwirklicht werden.

Fokus: Literaturarbeit, Untersuchung praktischer Szenarien, Herausarbeiten wichtiger Grundzüge, Erarbeiten einer Konzeption , Modellbildung

15. Untersuchung von Kosten und Nutzen verteilten Workflow Managements

Verteiltes Workflow Management stellt eine neue Anwendung von Informationssysteme im zwischenbetrieblichen Bereich dar. Daher sollen Kosten und Nutzen dieser neuen Technologie untersucht und einander gegenübergestellt werden.Dies kann einerseits durch eine Untersuchung realer Gegebenheiten, andererseits durch Modellbildung und Simulation geschehen. Dabei kann auf konzeptionelle und praktische Vorarbeiten zurückgegriffen werden.

Fokus: Untersuchung praktischer Anwendungen, Erarbeiten eines Modells und Anwendung in Fallbeispielen/realen Szenarien

16. Bewertung der ökologischen Vor- und Nachteile der elektronischen Bürokommunikation gegenüber der papierbasierten Arbeitsweise

Im Bereich der Bürokommunikations- und informationssysteme findet zur Zeit ein Umbruch von vorwiegend papierbasierter Arbeitsweise hin zu einer elektronischen Infrastruktur (PCs, Netzwerke, Groupware, Workflow Management etc.) statt. Diese fundamentale Veränderung der Arbeitswelt soll bezüglich ihrer ökologischen Folgen untersucht werden. Dabei sind verschiedene Bewertungsverfahren zur Umwelt-Verträglichkeit zu erarbeiten und darzustellen und anschließend anhand von konkreten Szenarien einzusetzen und zu bewerten.

Fokus: Literaturarbeit, Untersuchung praktischer Szenarien, Herausarbeiten wichtiger Grundzüge, Erarbeiten einer Konzeption , Modellbildung